Professionelle Beleuchtung in der Hotellerie

Warum ein durchdachtes Lichtkonzept entscheidend ist

Ein gutes Lichtkonzept kann massgeblich zur Atmosphäre eines Raumes beitragen – insbesondere in Gastronomiebetrieben. Es steigert nicht nur den Wohlfühlfaktor, sondern kann auch zu einer erhöhten Verweildauer und steigenden Gästezahlen führen.

LED-Leuchtmittel: Vorteile und Herausforderungen

LED-Leuchtmittel sind weit verbreitet – doch was spricht für ihren Einsatz und was dagegen?

Vorteile:

  • Kompakte Bauformen ermöglichen eine dezente und vielseitige Integration in Möbeln und Räumen.

  • Hohe Lichtausbeute: moderne LEDs liefern über 150 Lumen pro Watt, während Halogenleuchtmittel nur etwa 25 Lumen pro Watt erreichen.

  • Geringer Energieverbrauch und lange Lebensdauer.

  • Ideal für innovative Lichtideen wie beleuchtete Schubladen, Schrankinnenräume oder hinterleuchtete Bilder.

Herausforderungen:

  • Farbwiedergabe (CRI / RA-Wert):
    In sensiblen Bereichen wie Restaurants sollte der Farbwiedergabeindex über RA 90 liegen. Der Standard-RA-Wert bezieht sich auf acht Referenzfarben – entscheidend ist jedoch auch die neunte Farbe (R9 – Rot). Viele günstige LEDs haben einen schlechten R9-Wert, was dazu führen kann, dass z. B. Tomaten oder Rotwein stumpf oder bräunlich wirken. Das kann die Wahrnehmung und sogar das Konsumverhalten negativ beeinflussen.

  • Alternative: Halogenleuchtmittel
    Halogenlampen bieten eine hervorragende Farbwiedergabe mit einem natürlichen Lichtspektrum, allerdings bei deutlich höherem Energieverbrauch. In Zweifelsfällen – vor allem im gastronomischen Bereich – kann Halogen daher weiterhin die bessere Wahl sein, insbesondere wenn höchste Farbtreue gefordert ist.

Farbtemperatur & Dimmen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Farbtemperatur (gemessen in Kelvin):

  • Wohn- und Gasträume:
    Warme Lichtfarben zwischen 2700 K und 3000 K fördern eine gemütliche Atmosphäre.

  • Arbeitsbereiche / Backoffice:
    Helle, aktivierende Lichtfarben zwischen 5000 K und 6000 K sind ideal, da sie Konzentration fördern und Ermüdung vorbeugen.

Wichtig beim Dimmen von LEDs:
Im Gegensatz zu Halogenlampen verändert sich die Farbtemperatur bei LEDs beim Dimmen meist nicht – das Licht bleibt "kalt". Der Mensch ist jedoch gewohnt, dass Licht beim Dimmen wärmer wird. Dieses Verhalten kann als störend empfunden werden. Hier können spezielle "Dim-to-Warm"-LEDs Abhilfe schaffen.

Lichtlenkung & Ausstrahlwinkel

Nicht nur die Helligkeit, sondern auch der Ausstrahlwinkel beeinflusst die Raumwirkung:

  • Mit einem engen Winkel von 12° bis 24° lassen sich gezielt Akzente setzen – ideal für punktuelle Beleuchtung z. B. auf Tischen oder Kunstobjekten.

  • Breitere Winkel über 45° erzeugen ein gleichmässiges, aber oft flaches Lichtbild – weniger spannend und emotional.

Tipp: Lieber gezielt mit Licht gestalten als flächig "überleuchten".

Lichtsteuerung: Mehr Komfort, mehr Möglichkeiten

Bei Neuplanungen lohnt sich die Überlegung, eine moderne Lichtsteuerung zu integrieren.
Heute sind funkbasierte Systeme verfügbar, die ohne aufwändige Verkabelung installiert werden können. So lassen sich per Knopfdruck verschiedene Lichtstimmungen erzeugen – z. B. für Tages- oder Abendbetrieb im Restaurant.

Fazit: Fachkundige Lichtplanung zahlt sich aus

Bei Umbauten oder Neubauten ist die Zusammenarbeit mit einem Lichtplaner oder Lichtdesigner sehr empfehlenswert. Fachleute wissen, worauf es ankommt – technisch wie gestalterisch – und sorgen dafür, dass das Lichtkonzept sowohl funktional als auch atmosphärisch überzeugt.